Kultur-Reise: Gold of Africa Museum

Das Gold of Africa Museum in Kapstadt bietet eine der schönsten Gold-Sammlungen in Südafrika an. Nach unserem Ausflug in die Geschichte von Afrika werden wir später einen afrikanischen Abend mit Trommelkurs besuchen.

Gold of Africa Museum – Kapstadt Tagesausflüge – Kulturreise

Die Collection wurde seit dem Jahre 1922 vom Schweizer Josef Müller in über 50 Jahren zusammengetragen. Er hatte vorher schon Sammlungen mit Französischer und Deutscher Kunst angelegt und widmete sich seit seinem ersten Besuch auf dem Schwarzen Kontinent mit Leidenschaft der Afrikanischen Kunst, vorallem Fetisch-Masken und Goldschmuck der Elfenbeinküste, aus Kamerun und Benin. Tochter und Schwiegersohn stellten später im Barbier-Müller-Museum in der Schweiz die gesammelten Exponate aus, bis sie 2001 wieder nach Afrika zurückkehrten. AngloGold, eine der Welt größten Minen-Gesellschaften übernahm die Patronanz und bot auch den perfekten Rahmen für diese einzigartige Sammlung.

Weiterer Verlauf unserer Gold of Africa Museumstour

Gold und die Suche danach waren immer ein wichtiger Bestandteil der Geschichte des Afrikanischen Kontinents, von der frühesten uns bekannten Verarbeitung etwa 2.400 v.Chr. zwischen Nil und dem Rotem Meer, der Arabischen Wüste, bis hin zur Entdeckung ungeahnter Goldvorkommen im Transvaal Südafrikas, Ende des 19. Jahrhunderts. Während die Schätze Ägyptens, wie das Grab des Tut-ench-Amuneigentlich jedermann geläufig sind, ist das Wissen um Artefakte aus dem Edelmetall südlich der Sahara nicht so weit verbreitet.

Wir sind unterwegs in Kapstadts Stadtzentrum, auf der Strandstreet, wo die Kollektion im historischen „Martin-Melck-Haus“ untergebracht ist, benannt nach dessen ersten Besitzer, einem preußischen Kaufmann im Dienste der Dutch East India Company. Der deutscher Lutheraner hatte zu Zeiten der Holländisch Reformierten Kirche dort heimlich evangelische Gottesdienste abgehalten, und nach 1779 – der deklarierten Religionsfreiheit – wurde hier auch die erste Lutherische Kirche erbaut. Daneben vom französischen Architekten Louis Thibault eine neo-klassizistische Privatunterkunft, die heute noch zu den schönsten Häusern der Mutterstadt von Südafrika gehört. Die kunstvoll verzierten Fassaden und Giebel waren von einem ebenfalls aus Deutschland stammenden Holzschnitzer angefertigt worden. Zu eben jener Zeit war in Westafrika das Königreich Akan mit seiner Goldgewinnung und -Verarbeitung auf dem Höhepunkt angelangt.

Wie verabredet, holen wir Sie von Ihrer Unterkunft ab und werden den Eingang des Martin-Melck-Hauses erreichen. Wir beginnen unseren Rundgang im Erdgeschoss.

Gold-Insignien repräsentierten seit jeher Macht, Stärke und Reichtum. Auf den beeindruckenden Fotos hier im Foyer läßt sich deutlich erkennen, daß in Westafrika auch heute noch königliche Festivitäten in vollem Gold-Ornat zelebriert werden. Die Könige aus Ghana, Kamerun, der Elfenbeinküste sitzen schwerbehängt auf ihren goldenen Thronen. Ein besonderer Status kommt dabei der Königin-Mutter zu, die sogar in Gold aufgewogen wird. So berichteten etwa britische Reisende, daß eine der Frauen so überladen war, daß sie Helfer benötigte, ihre goldbedeckten Arme zu bewegen. Wie wir auf einem überlebensgroßen, den ganzen Raum dominierenden Foto erkennen können, ergab sich auch für ein altes Problem eine neuzeitliche Lösung: wie schützt man das einfache Volk vor dem, durch die göttliche Macht blendenden Blick aus den Augen der herrschenden Famile? Durch eine mit Gold dick verzierte Sonnenbrille! 

Die heutige Sammlung umfaßt rund 350 Ausstellungsstücke, die meist aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammen. Einer der Gründe, warum keine älteren Kunstgegenstände erhalten geblieben sind, geht auf die Tatsache zurück, daß Gold bei den meisten Stämmen periodisch eingeschmolzen und immer wieder neu bearbeitet wurde. Die Häuptlinge/Könige verlangten eine Art Steuer auf Goldbesitz, und vermehrten durch diese regelmäßigen Abgaben ihren Reichtum.

Auf einer steilen Holztreppe gelangen wir hinauf in den ersten Stock. Neben einem Raum mit antiken Landkarten von Afrika und historischen Zeittafeln finden wir hier die eigentlichen Hauptexponate. Der erste Eindruck ist überwältigend: In dem großen ansonsten schwarz abgedunkelten Ausstellungs-Raum funkelt es überall… Gold, Gold, Gold und nochmals Gold, wohin das Auge blickt!

Die beleuchteten Glas-Vitrinen zeigen vorallem Gold-Objekte die wesentlich im Bezug zur Macht und Majestät der westafrikanischen Könige stehen: Schwerter, Ringe, Armreifen, Kopfbedeckungen, alle voll Symbolik und tieferem Sinn. Jedes Artefakt hat seine eigene Bedeutung, eine genaue Interpretation ist nur durch Kenntnis der Sprache, der Religion, der Geschichte und der Kultur möglich. Tiere, Vögel, Fische, Insekten, Samen und Früchte werden in ihrer Darstellung immer sinnbildlich verwendet und so sind wir sehr dankbar für Arounas interessante Ausführungen. Da er selbst aus Kamerun stammt, hat er eine starke Beziehung zu den westafrikanischen Kulturen, was bei seiner Führung auch deutlich zum Ausdruck kommt.

So ist etwa die Aussage der aus Holz geschnitzten, vergoldeten Menschenfigur, die ein großes Ei in der Hand hält folgende: Die Autorität eines Herrschers soll mit Vorsicht ausgeübt werden, nicht zu sanft sonst fällt sie, und nicht zu fest, sonst zerbricht sie…! Oder: Ein sich nach hinten wendender Vogel bedeutet: Du sollst zurückblicken, um aus der Vergangenheit zu lernen. Die großen, goldenen Sandalen des Häuptlings haben auch eine Bedeutung: niemals sollen seine Füße den Boden berühren, um nicht mit bösen Geistern aus dem Untergrund in Kontakt zu kommen. Oder der Frosch-Ring, seine Bedeutung läßt sich ableiten aus einem alten Akan-Sinn-Spruch: „Man kann die Länge eines Frosches erst ermessen, wenn er tot ist“ – was so viel heisst wie: die Größe eines Herrschers läßt sich erst erkennen, wenn er nicht mehr in Amt und Würden ist.

Auch fein gearbeitete Amulette, die Sprüche aus dem Koran und der Bibel zwischen vergoldeten Lederplatten beinhalten, die zum Schutz bei Kämpfen getragen wurden sind ausgestellt. Sehr beeindruckt sind wir aber vorallem von der Vitrine mit wunderschönen Armreifen und Goldketten. Hier befinden sich auch ganz spezielle Ohrgehänge aus Mali, jeder hergestellt aus über einem halben Kilo fein gehämmerten Goldes! Und da sie mit je 610 Gramm viel zu schwergewichtig für normale Ohrläppchen sind, werden sie mit einer Kordel über den Kopf geschlungen getragen.

Dass die vergoldeten Fliegenwedel eigentlich garnicht zum Vertreiben der lästigen Insekten gedacht waren, sondern um böse Geister vom Haupt des Königs fernzuhalten, erfahren wir im Museum. Das Symbol des Museums ist der überdimensionale Armreif eines Häuptlings mit stilisierten Widder-Hörnern. Beim Widder-Zweikampf muss der Schwächere dem Stärkeren weichen.

Nochmals geht es einen Absatz auf der steilen Holztreppe hinauf ins obere Dachgeschoß, die sogenannte „Dakkamer“. Von hier aus hatten früher die Leute Ausschau nach ankommenden Schiffen gehalten. Denn wie man auf alten Stichen erkennen kann, reichte das Meer noch im vergangenen Jahrhundert herauf bis zur Strandstreet, daher auch der Name. Die Foreshore selbst war erst in den 40er Jahren zur Landgewinnung aufgeschüttet worden.

Empfangen werden wir hier oben unter dem Dach von einem eher unerwarteten Geräusch: Leises Löwenknurren! Aber dann sehen wir ihn in einer kleinen Glas-Vitrine: der Inbegriff königlicher Autorität, von Mut und Kraft, – „Der Goldene Löwe von Afrika„. Angefertigt 1874 war er ein Geschenk der Ghanesen an ihren damaligen aus dem Exil zurückgekehrten König und diente als Ornament für dessen Schwert. Der Einfluss europäischer Heraldik, die damals überaus poplär war, lässt sich dabei unschwer erkennen. Ein weiser Afrikanischer Spruch sagt: „Wenn du einen Löwen schlägst, ist es dein Kopf der schmerzen wird“ was so viel bedeutet, wie: Wenn du respektlos gegenüber deinem Vorgesetzten bist, wirst du mehr darunter leiden als er…… .

Sollte die Zeit noch reichen, werden wir ….

Falls die Zeit noch ausreicht, werden wir Michaelis Collection im Stadtzentrum von Kapstadt besuchen. Sie zeigt einen Teil der Geschichte der Stadt mit vielen Ölgemälden vergangener Zeiten.

Das alte Town House wurde 1755 als erstes öffentliche Gebäude am Greenmarket Square errichtet. In diesem historischen Gebäude und Museum, sind unter anderem kostbare Meisterwerke von Michaelis, Frans Hals und Ruisdal ausgestellt. Hier werden wir flämische und holländische Ölgemälde bewundern.

Ruf der Trommel und afrikanische Speisen – Afrikanische Nacht 

  • Buchen Sie einen Afrikanischen Abend mit Trommeln & Abendessen: R800 pro Person

Nach so viel Symbolismen, afrikanischen Weisheiten und Gold werden wir das Museum verlassen und ein afrikanisches Restaurant aufsuchen. Hier werden bunte Shows mit traditionellen Gesängen und Tänzen veranstaltet, dazu Gerichte aus verschiedenen afrikanischen Ländern serviert.

Bevor wir uns mit afrikanischen Speisen verwöhnen lassen, werden wir einen Trommelkurs abhalten. Mit wenigen Schritten erfahren wir wie man eine Trommel bedient. Am Ende des Kurses werden Sie es nicht glauben – aber Sie haben die Grundbegriffe des Trommels erlernt.

Nun geht es ins Restaurant und Algerischer Safran-Couscous, Ghanesisches Hühnchen mit Nuss, Morogo aus Kamerun oder Bafana-Bafana Bobotie vom Bo-Kaap warten auf uns. Je nach Saison können die Gerichte auch abweichen!

Nun liegt es an Ihnen eine Reise in die Kultur von Afrika mit uns zu unternehmen.

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